Schützenverein Siekholz

von 1867 e. V.

Was hat im Jahre 1867, zwölf Jahre vor der angenommenen Verselbstständigung der Gemeinde Siekholz, eine Hand voll Bürger dazu bewogen einen Schützenverein zu gründen ?
Angesichts drohender deutsch-französicherAuseinandersetzungen, die zum Krieg in den Jahren 1870/1871 führten, kann es wohl kaum mit der Sehnsucht nach militärischer Betätigung erklärt werden.

Da auch die Jagdgründe um Siekholz nicht sehr viel ergiebiger als heute gewesen sein dürften, sind waidmännische Beweggründe wohl ebenfalls auszuschließen. Wir werden es wohl niemals erfahren, was unsere Ahnen zur Gründung dieses Vereins veranlasst hat. Leider sind auch in den heute noch vorhandenen Archivbeständen der Lippischen Landesbibliothek, des Staatsarchivs sowie den damals bereits erschienen Tageszeitungen keinerlei Unterlagen und Hinweise aus den Gründerjahren mehr zu finden.
Bei den Nachforschungen erwies sich eine Fotografie aus dem Jahre 1898, sie befindet sich im Besitz des Vereins, als ältestes noch vorhandenes Dokument. Sie zeigt eine auf dem Hof Stammeier aufgenommene Gruppenaufnahme. Die ebenfalls auf dem Bild zu erkennende Fahne und die Königskette lassen den Schluss zu, dass diese Aufnahme anlässlich eines Schützenfestes aufgenommen wurde.

Das nächste noch vorhandene Dokument ist ebenfalls eine Fotografie.

Die Bildunterschrift „Fahnenweihe Kriegerverein Siekholz-Glashütte am 23./24.05.1904“ wirft hier allerdings die Frage auf, hat der heutige Schützenverein seinen Namen im laufe der Jahre geändert ? Da keine Zeitdokumente mehr aufzufinden sind, müssen wir davon ausgehen.

Das nächste gesicherte Datum führt in das Jahr 1921, als Heinrich Steinhage und Helene Stammeier zum Königspaar proklamiert wurden.

Wie sich einige ältere Mitbürger noch erinnern konnten, soll es aber auch in den Jahren vor 1921 bereits Schützenfeste gegeben haben.

Vermutlich in Folge der wirtschaftlichen Nöte, die ja auch zu einer totalen Veränderung der politischen Landschaft bis hin zur Machtergreifung der Nationalsozialisten führte, blieben in den folgenden Jahren größere Aktivitäten des Schützenvereins aus.

1957 war es dann wieder so weit. Der Initiative einiger beherzter Schützenbrüder ist es zu verdanken, dass die Schützenfesttradition wieder auflebte.

Der magere Überschuss von 56,00 DM und das damit verbundene Risiko nahm zunächst den Mut für eine Fortsetzung der Schützenfeste.
So dauerte es weitere 10 Jahre, bis 1967 ein neuer Anfang versucht wurde.

Dem Schützenfest voraus ging die Weihe einer neuen Fahne, die von Mitgliedern des Schützenvereins gestiftet wurde. Seit dieser Zeit feiert der Schützenverein Siekholz nun regelmäßig alle 3 Jahre sein Schützenfest.

Der Erfolg des Schützenfestes 1967 veranlasste die Schützen 1970 zur Übernahme des ehemaligen Dreschschuppens und dem Ausbau dieses traditionsreichen Gebäudes zur Schützenghalle. Seit dem hat der Schützenverein Siekholz ein festes Domizil.